Daniela am Donnerstag

Wo ist die Langzeit-Strategie?
26. November 2021
 
 
Vor einem Jahr diskutierten wir heftig über Stoßlüften von Klassenzimmern bei winterlichen Temperaturen, weil damals Luftreinigungsfilter fehlten. Ein Jahr später: Wo sind diese Filter? 365 Tage sind tatenlos vergangen.
Corona ist das Thema, es lässt uns nicht los. Ich möchte mich nicht in die lange Reihe der Pseudo-Corona-Experten einreihen und mich auch gar nicht dazu äußern, ob jetzt Lockdowns erforderlich sind, ob Zwangsimpfungen anstehen oder ob Weihnachtsmärkte mit oder ohne Masken oder gar nicht stattfinden dürfen. Davon habe ich zwar eine Meinung, jedoch zu wenig Ahnung.
Was mir Sorgen bereitet, ist eine nicht erkennbare Langzeit-Strategie. Vermutlich werden Mittel und Wege gefunden, die „vierte Welle“ zu brechen. Dann wird aller Wahrscheinlichkeit nach wieder Sorglosigkeit einsetzen, bis dass in drei oder vier Monaten wieder mit einem Anstieg der Infektionen zu rechnen ist. Täglich grüßt das Murmeltier.
Das kann es doch nicht sein!
Wie könnte eine Langzeit-Strategie aussehen? Am Anfang muss die Erkenntnis stehen, dass wir wohl nie wieder ohne Corona werden leben können. Aber wir wollen doch auch trotz und mit Virus leben, oder?
Wie denn?
Zunächst einmal müssen wir darauf vertrauen, dass unser menschlicher Überlebensinstinkt uns schützt. Dass unser Körper sich irgendwann der Bedrohung durch das Virus erwehren kann. Dann hoffen wir, dass die Wissenschaft nicht nur Impfungen hervorbringen und optimieren wird sondern auch Behandlungsmethoden im Erkrankungsfall. Das darf jedoch nicht zu Sorglosigkeit verleiten. Es könnten auch noch gefährlichere Varianten entstehen, wer weiß?
Aufgabe der Politik sollte es nach meinen Vorstellungen sein, den langfristigen Umgang mit der Pandemie zu planen bzw. die Menschen dazu zu bringen, rechtzeitig Vorsorge zu treffen.
 
Ich für meinen Teil gehe fest davon aus, dass es eine fünfte Welle geben wird, eine sechste und weitere.
Wollen wir dann jedes Mal wieder so tun, als käme etwas völlig Neues und Unerwartetes auf uns zu? Wollen wir jedes Mal zusehen, wie die Wirtschaft leidet, die Spaltung der Gesellschaft zunimmt und die Unzufriedenheit vieler Mitmenschen sich in irrationaler Weise Bahn bricht? Ich möchte das nicht.
Ich fände es stattdessen an der Zeit, dass eine Kommission aus Fachleuten eingerichtet wird, deren einzige Aufgabe es ist, Vorschläge zu erarbeiten, wie Staat, Wirtschaft und Gesellschaft mit der Seuche leben können, ohne daran zu zerbrechen. Diese Kommission soll keine kurzfristigen Maßnahmen vorschlagen, sondern längerfristig denken, damit z. B. zu Beginn des nächsten Winters ausreichend Testzentren geöffnet sind, für jeden die notwendigen Impfungen und Medikamente bereitstehen, ausreichend Intensivbetten vorhanden sind und nicht zuletzt auch Luftreinigungsfilter für alle Klassenräume.

Konrad Adenauer heute!

18. November 2021
 
 

Welche Politik würde Konrad Adenauer heute betreiben? Diese Frage treibt mich um seit meinem Besuch im Wohnhaus des „Alten“ in Rhöndorf. Die Führung und das Gespräch mit Frau Dr. Corinna Franz wollen mir nicht aus dem Kopf gehen.
Zunächst einmal war es Adenauers Ziel, dass alle Deutschen mit Zuversicht und Optimismus wieder in die Zukunft schauen können. Das gelang, weil er – selbst eigentlich kein Wirtschaftsliberaler – seinem Wirtschaftsminister Ludwig Erhard vertraute. Dessen Programm „Wohlstand für Alle“ war das, was die Bundesrepublik Deutschland damals brauchte.

Wie übersetzt man diesen gedanklichen Ansatz in die heutige Zeit? Man sollte sich daran erinnern, wie die Bürger überhaupt in die Lage versetzt wurden Wohlstand zu erwirtschaften. Marktwirtschaft war das Zauberwort. Wäre mehr Marktwirtschaft nicht auch heute ein Rezept, um unsere Wirtschaft auf Vordermann zu bringen? Im Laufe der Jahrzehnte wurden mehr und mehr bürokratische Hemmnisse errichtet, staatliche Regulierungen eingeführt und somit Marktmechanismen außer Kraft gesetzt. Ich vermute einmal, Konrad Adenauer würde 2021 Bürokratieabbau zur Chefsache machen.

Ganz gewiss wäre der Visionär Adenauer hocherfreut über die Fortschritte beim Prozess der europäischen Einigung und vor allem darüber, dass die Völker Mittel- und Osteuropas sich vom Joch des Kommunismus befreien konnten und heute selbstbewusste Mitglieder der EU sind. Mit großem Missfallen hätte er jedoch auch die Verfestigung von zentralistischen, wenig demokratischen Strukturen in Brüssel betrachtet. Die de Gaulle‘sche Idee vom „Europa der Vaterländer“ wäre für ihn gewiss zur Herzensangelegenheit geworden. Was ihm (und Erhard) die Zornesröte ins Gesicht getrieben hätte, wäre vermutlich der verantwortungslose Umgang mit dem Euro durch die EZB. Ob Adenauer überhaupt für die Einführung des Euros gewesen wäre? Sorgen hätte es Adenauer bereitet, dass ein Zerfallsprozess der europäischen Institutionen nicht unmöglich erscheint. Gewiss hätte er alles versucht, um den Brexit zu verhindern. Ins Hier und Jetzt übersetzt: Die CDU muss auf jeden Fall DIE Europapartei bleiben. Deutschlands Freiheit, Wohlstand und Sicherheit sind heute mehr denn je nur im europäischen Rahmen zu gewährleisten.

Frau Dr. Franz hat mir sehr schön erklärt, wie Adenauer der Wohnungspolitik – ein Thema, das mich besonders interessiert – einen besonderen Rang einräumte, und er sich für die Erfüllung des Traums vom Eigenheim eingesetzt habe. Wohnungsbau war für ihn die beste Sozialpolitik. Diesen Gedanken brauchen wir gar nicht zu übersetzen. Ja, Wohnungsbau ist auch heute die beste Sozialpolitik. Die CDU in Bund, Ländern und Gemeinden sollte sich diesen Imperativ zu Herzen nehmen.

Das Eigenheim löste für Konrad Adenauer das Leistungsversprechen ein, gab den Menschen Sicherheit und Perspektive, sorgte für Zufriedenheit

Gemeinsam mit Dr. Corinna Franz, Geschäftsführerin der Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus.

und Bindung an die junge Demokratie. Wer sich Eigentum (schwer) erarbeitet hat, setzt es nicht leichtfertig aufs Spiel, sondern geht verantwortungsbewusst damit um – und macht vor allem keine Revolution, steht vielmehr für Stabilität der politischen Verhältnisse.

 Eigentum macht unabhängig, und kaum etwas macht freier als die eigenen vier Wände. Genau dieser Gedanke gehört in die Jetzt-Zeit übersetzt. Durch die verantwortungslose Politik der EZB, die engstirnige Planung vieler Kommunen und die ständige Verschärfung von Bauvorschriften müssen zu viele junge Familien heutzutage von diesem Lebenstraum Abschied nehmen. Ganz sicher: Hier hätte Konrad Adenauer eingegriffen, und hier muss auch eine CDU, die traditionelle Grundwerte in die heutige Zeit übersetzen will, ansetzen.
Konrad Adenauer war ein geerdeter Visionär, der zur richtigen Zeit das Richtige tat. Er hatte das Wohl des deutschen Volkes vor Augen in einer Zeit, die so viel schwieriger war als die heutige. Das Gespräch mit Frau Dr. Franz und die Führung durchs Adenauer-Haus haben mir das noch einmal eindringlich vor Augen geführt.

Nebenbei: Adenauer hat die CDU zur Volkspartei geformt. Die heutige CDU sollte von ihm lernen, indem sie die Realität der Menschen im Jahr 2021 wahrnimmt und deren Interessen und – jetzt klingt es bewusst altmodisch – die Wohlfahrt des deutschen Volkes im sich einigenden Europa und in einer sich rasant ändernden Welt zum alleinigen Maßstab ihrer Politik erklärt.

Mir ist nach dem wunderbaren Gespräch mit Frau Dr. Franz klar geworden, dass Adenauers Politik zeitlos ist. Die politischen Grundsätze des großen Kanzlers werden niemals unmodern, sie müssen immer nur zeitgemäß interpretiert werden. http://www.adenauerhaus.de/

Alaaf!

11. November 2021
 
 
Alaaf! Es ist der 11.11. und pünktlich um 11 Uhr 11 wird die Session eröffnet. So ganz unbeschwert bin ich nicht. Vor knapp zwei Jahren war das erste Spreader-Event beim Karneval. Erinnert sich noch jemand an die Gemeinde Gangelt?
Voriges Jahr fiel der Karneval aus. Da hat man erst einmal gemerkt, wie schön doch die 5. Jahreszeit ist, wie nötig der Spaß an der Freud ist.
Die Session 2021/2022 wird wiederum von Corona überschattet sein. Manche Veranstaltungen finden statt, andere nicht. Ich persönlich bin hin- und hergerissen. Ich freue mich aufs Feiern, werde es jedoch mit angezogener Handbremse krachen lassen.
Auch die Jecken tragen Verantwortung. In diesem Sinne drei Mal kräftig „Alaaf“ und von mir aus auch „Helau“.

„Was treibt Dich an?“

5. November 2021
 

„Was treibt Dich an?“, ist ein schwieriges Thema. Ich hatte nachzudenken. Helga hatte mir diese Frage gestellt, und ich bin mit meiner kleinen Kolumne am Donnerstag nicht ganz fertig geworden. Daher diese Woche einmal ausnahmsweise „Daniela am Freitag.“

Tja, was treibt mich an, aktiv zu werden? Warum engagiere ich mich? Wozu bringe ich mich ein? Warum möchte ich im politischen Betrieb mitgestalten?

Zunächst einmal bin ich von Natur aus ein aktiver Mensch. Mir liegt das Handeln mehr als „behandelt“ zu werden. Aktiv bin ich im privaten Bereich, aktiv bin ich im Beruf, aktiv bin ich in meinem sozialen Umfeld. Gerne helfe ich, wo Hilfe benötigt wird.

Aktiv gehe ich gegen Dinge vor, die mir nicht gefallen. Da gibt es einige. Bei aller Kritikwürdigkeit von bestehenden Zuständen halte ich mir jedoch immer vor Augen, dass wir in einer guten Zeit leben und in einem politischen und gesellschaftlichen Umfeld (von „System“ spreche ich ganz bewusst nicht), um das wir beneidet werden.

Aus innerer Überzeugung bin ich daher ein eher konservativer Mensch. Veränderungen müssen sich am Bestehenden messen lassen. Konservativ sein, bedeutet für mich jedoch gleichermaßen, offen für Fortschritt zu sein. Das Konservative muss ständig ins Moderne übersetzt werden. Norbert Röttgen sprach vor einigen Tagen von der „modernen Mitte“. Der Begriff gefällt mir, weil er in etwa das trifft, das ich meine, die Übertragung von traditionellen Werten in die Jetzt-Zeit.

Was treibt mich noch an? Politisch möchte ich mich einbringen, da ich von mir selbst behaupte, dass ich von gewissen Dingen Ahnung habe. Meine berufliche Ausbildung, mein Studium haben mir großartige Einblicke ermöglicht in die Bereiche Stadt- und Landesplanung, in wirtschafts- und wohnungspolitische Zusammenhänge.

 

Diese Fachkunde möchte ich einbringen. Sachkenntnis schadet auch in der Politik nicht, auch wenn es manchmal anders zu sein scheint!

Einbringen möchte ich mich auch, weil ich auch ein Leben neben bzw. außerhalb der Politik habe. In politischen Ämtern brauchen wir Menschen, die das Leben im Alltag vor Augen haben und nicht nur in einer Blase leben.

Der Hauptgrund meines Engagements sind jedoch unsere Kinder. Damit meine ich nicht nur meine eigenen Kinder. Ich möchte aktiv daran mitarbeiten, dass ihnen eine gute Zukunft offensteht und bin durch und durch zuversichtlich, dass es keinen Grund zum heute weit verbreiteten Pessimismus gibt.

Sollten die CDU-Mitglieder aus Königswinter, aus Meckenheim, aus Wachtberg, aus den südlichen Hennefer Dörfern und aus meiner Heimatstadt Bad Honnef mich am kommenden Sonntag als ihre Kandidatin für den Landtag aufstellen, dann kann ich jetzt schon zusagen, dass ich mich mit vollem Engagement einsetzen werde.
#anpacken

Nachhaltigkeit

28. Oktober 2021
 
Heute möchte ich meine Donnerstags-Kolumne dazu nutzen, das Thema näher zu beleuchten, das mir besonders am Herzen liegt: Nachhaltigkeit.
Der Begriff Nachhaltigkeit wird derzeit sehr schwammig benutzt. Daher zunächst einmal ein Blick auf die Herkunft dieses Begriffes. „Nachhaltig“ zu wirtschaften war seit jeher die Maxime der Waldbauern und der Waldbesitzer. Sie setzten es sich vernünftigerweise zum Ziel, nicht mehr Bäume zu fällen als zu pflanzen. Sie würden ansonsten die eigene Existenz aufs Spiel setzen.
Das ist doch eine durch und durch vernünftige Vorgehensweise. Nicht mehr zu verbrauchen, als man erzeugt. Nicht mehr zu verschwenden, als man produziert. Die Dinge im Gleichgewicht halten. Ludwig Erhard, der Vater der Sozialen Marktwirtschaft und Begründer des Wirtschaftswunders nach dem 2. Weltkrieg, wurde oft belächelt, wenn er davon sprach, trotz aller wirtschaftlichen Erfolge maßzuhalten, also nachhaltig und mit Sinn und Verstand zu wirtschaften und zu leben. Er hatte selbstverständlich recht.
Maßhalten! Ein Begriff, der heute weniger angesagt ist als Nachhaltigkeit, letztlich jedoch Ähnliches beschreibt. Nicht über die eigenen Verhältnisse leben. Das gilt für jeden Einzelnen, das gilt auch für eine Gesellschaft.
Maß und Mitte bewahren! Das war über Jahrzehnte hinweg das politische Patentrezept der CDU. So konnte ein Norbert Blüm das soziale Gesicht der CDU sein, ein Alfred Dregger gleichzeitig die Konservativen binden und Wirtschaftsliberale wie Gerhard Stoltenberg oder Kurt Biedenkopf den marktwirtschaftlichen Kompass hochhalten.
Nachhaltigkeit ist wichtig im Umweltschutz und der Klimapolitik, Nachhaltigkeit ist genauso wichtig in der Landwirtschaftspolitik, in der Wirtschaftspolitik, besonders in der Finanzpolitik und nicht zuletzt in der Bildungspolitik. Unsere Kinder müssen so gut ausgebildet werden wie nur eben möglich. Sie können sonst die ausscheidenden Arbeitnehmer und Unternehmer, die in den nächsten Jahren in Rente gehen, nicht ersetzen.
 
Die Praktizierung von Nachhaltigkeit ist letztendlich eine angemessene Herangehensweise an den Auftrag unseres Schöpfers: „Mach‘ Dir die Erde untertan.“ (Gen. 1,28). Die Natur, die Umwelt sind als treuhänderisches Vermögen anzusehen, dessen Bewahrung uns Menschen aufgetragen ist. Nicht zuletzt zum eigenen Nutzen.
Sollte ich Landtagsabgeordnete werden, wird „Nachhaltigkeit“ mein Kompass bleiben. Ich werde auf ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Aufkommen und Verbrauch achten, auf eine Balance zwischen Einnahmen aus Ausgaben und ein Gleichgewicht von Ansprüchen und Pflichten. Wie könnte ich sonst für die Zukunft unserer Kinder einstehen?

Zum Ergebnis der „Sondierungsgespräche“: Klein-Klein

21. Oktober 2021
 
Introvertiert und provinziell: Das Ergebnis der „Sondierungsgespräche“ überzeugt überhaupt nicht
„Daniela am Donnerstag“ soll Einblicke gewähren in meine Sichtweise der Dinge, meine politischen Überlegungen und meine Überzeugungen. Eigentlich wollte ich mich heute dem Thema „Nachhaltigkeit“ widmen, meinem Kernthema.
Aus aktuellem Anlass möchte ich jedoch ein paar meiner Gedanken äußern zu dem in den Medien groß gefeierten Papier von SPD, Grünen und FDP, dem sogenannten Ergebnis der Sondierungsgespräche.
Es gibt durchaus gute Nachrichten. Von Steuererhöhungen ist nicht die Rede, jedenfalls nicht konkret. Die FDP ist in diesem Punkt standhaft geblieben und hat sich damit Verdienste erworben.
Das war es dann aber auch schon. Der Rest des Papiers ist von einem Provinzialismus durchzogen, der Sorgen bereitet. Jedes einzelne Thema wird aus der Binnensicht Deutschlands dargestellt, so als ob wir der Nabel der Welt wären, und um uns herum die Welt sich nicht rasant ändern würde. Gerade einmal unter dem letzten Punkt wird „Deutschlands Verantwortung für die Welt“ erwähnt, das ist der einzige Hinweis auf außenpolitische Aktionen.
„Deutschlands Verantwortung für die Welt“? Das kann doch nicht alles sein. Es gibt auch Deutschlands Bedrohungen in der Welt. Es gibt Deutschlands Chancen in der Welt. Es geht nicht nur um die Verantwortung, sondern um Deutschlands Rolle in der Welt.
China steigt immer weiter zur bestimmenden Weltmacht auf. Habe ich etwas überlesen? Das Wort „China“ taucht in dem 12-seitigen Papier nicht ein einziges Mal auf. Wie soll Deutschland mit den Bedrohungen aus China umgehen? Funkstille. Wir leben nicht in einer Welt der Idylle, wir leben im Hier und Jetzt. Deutschland ist ein kleines Land in Bezug auf Fläche und Bevölkerung. Deutschland ist ein wirtschaftlicher Riese. Unser Wohlstand ist nicht selbstverständlich. Wir haben ihn, ebenso wie unsere Freiheit, immer und immer wieder zu verteidigen.
Das CDU-Wahlprogramm war da ein wirklich wohltuender Kontrast. Dort wurde die Welt beschrieben, wie sie ist und welche Ableitungen sich daraus ergeben. Im Papier der künftigen Regierung wird die Welt auf Mindestlohn, Rentensicherheit und weitere kleinteilige Dinge beschränkt, die alle für sich genommen Sinn ergeben könnten, im großen Zusammenhang jedoch zu sichern sind, weil sie uns nicht in den Schoß fallen!
Die Krönung des Klein-klein: Es wird ausdrücklich betont, dass es nicht zu einem Tempolimit auf deutschen Autobahnen kommen wird. Kein Wort dagegen zum 2%-Ziel der Nato. Dieses Papier steht für politisches Biedermeier. Selbst wenn es die künftige Regierung schaffen sollte, dass Hochgeschwindigkeits-Internet in jeden Haushalt kommt (was ich bezweifle), dann hat sie meines Ermessens von Anfang an den Blick fürs wirklich Wichtige verloren. Denken wir einmal an die großen Kanzler unserer Republik: Adenauer stand für die grundlegenden Weichenstellungen, Westbindung, Marktwirtschaft, Brandt für Aussöhnung mit dem Osten (grundsätzlich richtig, aber problematisch mit den dort herrschenden Kommunisten), Schmidt für die Abwehr des Terrorismus, Kohl für die Wiedervereinigung und den Euro, Merkel für das Überleben der EU.
Scholz wird für das in sich gekehrte, selbstzufriedene deutsche Anspruchsberechtigten- und Besitzbürgertum stehen, zufrieden mit sich selbst, bangend um seine Privilegien, blind für die Risiken der Zukunft. Und damit, und das ist das Schlimmste, blind für die Chancen der Zukunft. Das sind die Chancen unserer Kinder und Enkel!
P. S. Ich bin mir durchaus bewusst, dass ich gerne „nur“ Kandidatin für einen Wahlkreis zur Landtagswahl in NRW würde, und ich in Düsseldorf nicht mit Themen der Weltpolitik umzugehen habe. Dennoch denke ich, dass unsere Parteimitglieder und demnächst auch die Wähler wissen sollten, wie ich „ticke“. Ich bin überzeugte Europäerin, dabei selbstbewusste Deutsche und durch und durch vom Gedanken der Zusammenarbeit der demokratischen Staaten des Westens überzeugt, insbesondere vom Wert der NATO.

Familienpolitik muss ganzheitlich gedacht werden

14. Oktober 2021
 
Vorige Woche habe ich ein neues Format ins Leben gerufen. Immer donnerstags möchte ich Einblick in mein politisches Denken geben. Danke für alle Hinweise, worauf ich eingehen soll. „Daniela am Donnerstag“ scheint sich zu einer Diskussionsplattform zu entwickeln.
Im Verlauf der vergangenen Woche bin ich mehrfach gefragt worden, wie ich denn mit dem Begriff „Familie“ umgehen würde. Politisch und privat. Ein Diskussionsteilnehmer wollte auf einer Vorstellungsversammlung ohnehin schon wissen, wie ich denn Politik und Familie unter einen „Hut“ bringen würde. Schade, dass nur Frauen diese Frage beantworten müssen.
Fangen wir mit dem privaten Aspekt an. Ich bin fünffache Mutter, habe einen tollen Ehemann, mit dem ich seit elf Jahren ein echtes Team bilde. Meine älteste Tochter ist zehn Jahre alt, mein Jüngster sechs Monate. Ohne Michael, meinem Mann an meiner Seite, wäre ich nicht die Person, die ich bin.
„Familie“ ist für mich ein zentraler Begriff. Familie ist der Kern der persönlichen Freiheit. Ohne Familie gibt es keine Freiheit. Jeder Mensch, jeder Bürger eines freiheitlichen Staates (und selbstverständlich jede Bürgerin) ist nur frei im Kontext der persönlichen Beziehungen. Das gilt nicht nur für mich und meinen Lebensentwurf. Zu dem stehe ich jedoch!
Selbstverständlich würde ich im Landtag von NRW familienpolitische Leistungen befürworten.
Aber! Was nützen noch so gut gemeinte familienpolitische Zuwendungen, wenn das Geld nicht reicht? Gehen wir doch heute mal in den Supermarkt. Der Salat ist teuer geworden, die Fleischwurst, der Joghurt. Alles. Was bringen „familienpolitische“ Leistungen? Das Kindergeld mag um 10 Euro steigen, schön. An der Tanke ist das beim ersten Vorfahren sofort weg.
Familienpolitik muss ganzheitlich gedacht werden. Die Grundfrage muss lauten: Wie können junge Menschen so an ihre Zukunft glauben, dass sie gewillt sind, Kinder in die Welt zu setzen?
Familienpolitik darf sich jedoch nicht nur auf junge Familien beschränken. Mir gefällt der Begriff „Generationenpolitik“ besser; denn auch die Älteren gehören zur Familie.
In der Politik werde ich mich immer für ein kinderfreundliches Umfeld einsetzen. Das ist natürlich auch eine Frage des Geldes, beschränkt sich jedoch keineswegs auf finanzielle Leistungen des Staates. Kinder- und Familienfreundlichkeit ist z. B. auch eine Frage von Stadt- und Regionalplanung. Aufgrund meines Studiums und meiner beruflichen Kenntnisse würde ich im Landtag von NRW gerne in diesen Politikbereichen meinen Arbeitsschwerpunkt setzen.

Beispiele für meine politischen Standpunkte

7. Oktober 2021

Nach einer Kandidatenrunde haben mich einige CDU-Freunde darum gebeten, mehr über meine politischen Standpunkte zu erfahren. Dieser Bitte komme ich gerne nach.
Für die Landtagswahl möchte ich mich um ein Mandat im Landtag bewerben. Das ist ein hoher Anspruch. Ich möchte als ein Vertreter des größten Bundeslandes mit BESTIMMEN!
Warum möchte ich das? Ich möchte mitbestimmen, weil ich an die Zukunft glaube. Meine und Ihre Kinder sollen in einem Land aufwachsen, das ihnen eine gute Zukunft mit auf den Weg gibt. Gute Schulen (haben wir die überall?), gute Ausbildungsplätze (in Handwerk, Handel, Industrie und selbstverständlich in IT und allen anderen Berufszweigen).
NRW war das Kernland der industriellen Revolution in Deutschland. Warum sollte NRW nicht auch der Übergang in die Zukunftsgesellschaft gelingen? Das wird schwierig, ist aber machbar.
Mit Hendrik Wüst hat die CDU einen Mann für die Zukunft nominiert, dem ich mutige Reformschritte zutraue. Ich würde ihn als Landtagsabgeordnete aus voller Überzeugung und mit voller Kraft unterstützen.